Die Kinder des Waldes
Im Zeitalter der Dämmerung von Westeros, vor der Ankunft des Menschen und der Erbauung von Burgen und Städten, gab es nur die Kinder des Waldes. Heute weiß man nur wenig von ihnen, aber man sagt, sie waren von kleiner Statur, dunkel und wunderschön und nicht größer als Kinder, wenn sie erwachsen waren. Sie lebten in den Tiefen der Wälder, in verborgenen Dörfern, Crannogs und Höhlen. Sie jagten mit Wehrholzbögen und bewaffneten sich mit Klingen aus Obsidian. Ihre weisen Männer wurden Grünseher genannt und besaßen mächtige Magie. Sie verehrten namenlose, gesichtslose Götter des Waldes , der Ströme und Steine. Laut der Legende waren sie es, die die Gesichter in die großen, weißen Stämme der majestätischen Wehrholzbäume schnitzten, ihre tief geschnittenen Augen rot mit Lebenskraft und immer wachsam.
Vor zwölftausend Jahren kamen die Ersten Menschen von den östlichen Kontinenten, überquerten dabei eine Landbrücke, der Arm von Dorne genannt wurde. Sie ritten ihre großen Pferde und schwangen Schwerter aus Bronze, sie zerschlugen die Wälder der Kinder und Wehrholzbäume. Ein schrecklicher Krieg tobte zwischen den Kindern und den Ersten Menschen, der Jahrhunderte dauerte. Nach langer Zeit suchten die zwei Rassen ein Ende zu den Jahren voll Horror und Blutvergießen. Sie trafen sich auf einer kleinen Insel in der Mitte eines großen Sees, der Götterauge genannt wurde. Es war dort, wo sie ihren Pakt schlossen. Den Ersten Menschen würde Herrschaft über das Küstenland, die Berge, die Hochebenen und die Moore gewährt werden, aber die tiefen Wälder würden für immer den Kindern gehören und kein Wehrholzbaum würde jemals wieder der Axt eines Mannes zum Opfer fallen. Um den Pakt vor den Göttern zu besiegeln, schnitten die Kinder in jeden Wehrholzbaum auf der Insel ein Gesicht, welche als Insel der Gesichter bekannt wurde.
Aber der Pakt konnte der Ankunft der Andalen nicht Widerstand halten, eine Rasse von großen, hellhaarigen Kämpfern. Sie griffen mit Feuer und Waffen aus Stahl an, schlachteten die Kinder des Waldes wo immer sie sie finden konnten ab, verbrannten ihre Wehrholzhaine, zerhackten die Gesichter der alten Götter und verbreiteten ihre eigene Religion in den Ländern. Jahrhunderte voll Krieg folgten und die Andalen eroberten jedes Königreich von Westeros, ausgenommen eines: der Norden. Die Winterkönige waren in der Lage, derInvasion der Andalen standzuhalten. Die Nachfahren der Ersten Menschen leben dort bis zum heutigen Tag und verehren weiterhin die alten Götter. Die Kinder des Waldes, die das Gemetzel überlebten, sind angeblich weit in den Norden geflohen und wurden nie wieder gesehen. Die meisten glauben, sie seien schon lange tot und manche glauben, sie hätten nie existiert. Sie leben nur noch durch Lieder und Legenden weiter und in den Gesichtern der Wehrholzbäume.
Der Irre König Aerys
Aerys Targaryen war der Letzte seines Namens, der auf dem Eisernen Thron saß. Er war von nah und fern bekannt als der Irre König, seine Herrschaft war geprägt von Instabilität und Terror. Die Sieben Königslande tun gut daran ihn und seine Art los zu sein.
Oh, er schien am Anfang ein fähiger Herrscher zu sein, aber das zu keinem geringen Teil seinen Beratern zu verdanken, die von seiner Hand angeführt wurden, Tywin Lennister. Es gab vielleicht Jahre voller Frieden und Wohlstand während Aerys' Herrschaft, aber es war Tywin der das Reich wirklich geführt hat, während Aerys immer weiter und weiter dem Wahnsinn verfiel.
Die Drachenbrut war berühmt dafür ihren Verstand zu verlieren. Es war der Preis den sie Zahlen mussten, dafür dass sie über Jahrhunderte die Blutlinie rein hielten. Und Aerys war mehr als glücklich die edle seine-Schwester-ficken Tradition seiner Vorfahren fortzuführen.
Als die Jahre vergingen, wurde Aerys' Verhalten zunehmend sprunghaft. Er schnitt sich selbst so oft am Eisernen Thron, viele nannten ihn König Wundschorf, natürlich nie direkt in sein Gesicht. Es wurde gemurmelt er hätte eine Besessenheit an Seefeuer entwickelt und war bekannt grausame Bestrafungen an denen die er als seine Feinde sah durchzuführen, inklusive sie lebendig zu verbrennen.
Als sein Verfolgungswahn und sein Blutdurst wuchs, hatte er einen schrecklichen Streit mit Lord Tywin, der der Krone für zwanzig Jahre Treu gedient hatte. Zumindest war Tywin in der Lage sein Amt lebendig und im Besitz seines Vermögens zu verlassen, nachfolgende Hände von König Aerys waren nicht so glücklich.
Dann gingen die Targaryen zu weit. Der Kronprinz Rhaegar entführte Lyanna Stark, Tochter von Rickard Stark, dem Lord von Winterfell. Sie war meine Verlobte. Eine wunderschöne und temperamentvolle Frau. Und ich liebte sie mehr als das Leben selbst.
Rhaegar ging mit Lyanna nach Süden und versteckte sie in Dorne. Was er diesem armen Mädchen alles antat, wissen nur die Götter. Brandon Stark, Lyannas älterer Bruder, war außer sich. Er ritt nach Königsmund, um den König damit zu konfrontieren und die sichere Rückgabe seiner Schwester zu verlangen. Stattdessen, ließ Aerys ihn hinrichten. Sein Vater, Rickard Stark, ebenso. Hinterher gab es nichts mehr zu diskutieren.
Aerys fürchtete ihre Hinterbliebenen würden sich rächen, für das was er getan hat. Er hatte Recht sich zu fürchten. Aerys verschwendete keine Zeit und verlangte den Kopf von Brandons jüngerem Bruder, meinem Freund Eddard Stark und meinen Kopf, natürlich auch. Es tut mir Leid, dass er nicht selbst danach gesucht hat.
Zusammen mit Jon Arryn aus dem Grünen Tal, dem Mann der mich und Ned als Kinder aufgenommen hatte, riefen Baratheons, Stark und Tullys alle nach ihren Bannern. Unsere Rebellion begann, die Tage des Irren Königs waren gezählt.
Als die Worte über König Aerys sprunghaft und beunruhigendes Verhalten sich in den Sieben Königslanden verbreiteten, diente Lord Rickard Stark weiterhin Treu seinem König als Wächter des Nordens. Er war stolze Vater von vier Kindern, seine Tochter Lyanna war mit Robert Baratheon verlobt, dem jungen Lord von Sturmkap. Jahrhunderte von Frieden zwischen dem Norden und dem Eisernen Thron endeten an dem Tag, an dem Rhaegar Targaryen, Prinz von Drachenstein, Lyanna entführte. Außer sich, ritt Brandon Stark nach Königsmund und verlangte die Freilassung seiner Schwester und den Tod von Rhaegar.
Aerys verhaftete ihn wegen Verrats und rief seinen Vater dazu auf in die Hauptstadt zu kommen und sich für ihn zu verantworten. Als Lord Rickard dem folgte, verhaftete Aerys, mittlerweile völlig wahnsinnig, ihn ebenfalls wegen Verrats. Lord Rickard verlangte ein Urteil durch Kampf. Aerys erklärte Feuer zum Streiter von Haus Targayen und ließ Lord Rickard von den Gebälk des Thronsaals hängen, während Pyromantiker unter ihm ein Feuer entfachten.
Während er brannte, wurde Brandon in den Thronsaal gebracht, ein Lederband war an einer Würgevorrichtung um seinen Hals gebunden. Aerys sagte Brandon, sein Vater sei ein toter Mann, aber es gäbe eine Chance ihn zu retten. Ein Langschwert wurde auf dem Boden platziert, genau außerhalb von Brandons Reichweite. Und je mehr er versuchte es zu erreichen, desto enger wurde das Band um seinen Hals. Brandon Stark erwürgte sich selbst bei dem Versuch seinen Vater zu befreien... der lebendig in seiner Rüstung gebraten wurde.
Der gesamte Hof stand dabei und sah diese Gräueltaten geschehen... Unter ihnen Ser Jaime Lennister und die Königsgarde unter ihnen. Der Irre König soll berichten zufolge dabei hysterisch gelacht haben, als diese edlen Männer vor ihm brutal gefoltert und getötet wurden.
Danach strebend all seine angeblichen Feinde von dieser Welt zu tilgen, rief Aerys nach dem Kopf von Rickards jüngstem Sohn Eddard Stark und Lyannas Verlobten, Robert Baratheon. Er schickte Wort zu Lord Jon Arryn, der die Beiden auf der Ehr aufgezogen hatte, sie zu ergreifen. Stattdessen schloss sich Lord Arryn den Häusern Stark und Baratheon in der Rebellion an. Robert schwor Rhaegar zu töten und seine geliebte Lyanna zurück zu bekommen.
Als Aerys Targaryens Verhalten immer mehr und mehr unberechenbarer wurde, fiel die Aufgabe die Sieben Königslande zu regieren mir zu, Tywin Lennister. Ich hatte Aerys für beinahe zwanzig Jahre gedient und als Ergebnis gedieh das Reich. Die königliche Truhen waren voll, im Land war Frieden.
Aber Aerys wurde zunehmend feindselig; eifersüchtig auf den Erfolg, den viele mir zu schrieben. Meine Macht und mein Einfluss beunruhigten ihn. Der Hauptmann meiner persönlichen Wache, Ser Ilyn Payn, wurde einmal belauscht, wie er hinter vorgehaltener Hand Bemerkungen darüber machte, wer der wahre Herrscher von Westeros sei. Als der König diese Information erhielt, ließ er Ilyn Payn die Zunge mit heißen Zangen ausreißen.
Es war mein Wunsch die Häuser Targaryen und Lennister durch Hochzeit zu vereinen. Meine Tochter, Cersei, sollte Aerys ältesten Sohn Prinz Rhaegar heiraten. Solch eine Verbindung machte für alle Beteiligten Sinn. Andererseits hatte Aerys' Verstand angefangen ihn schon vor einiger Zeit zu verlassen. Anstatt die königliche Familie mit ihrem loyalsten und mächtigsten Verbündeten zu vereinen, entschied Aerys stattdessen meine Familie zu beleidigen; er deutete an das solch eine Verbindung unter Rhaegars Würde war. Stattdessen wählte er Elia Martell von Dorne als Rhaegars Frau.
Als würde er Salz in meine Wunden reiben, ernannte Aerys Jaime, meinen Sohn, zum Mitglied der Königsgarde. Die Königsgarde mag eine Ehre für geringere Familien als unsere sein, aber es ist eine lebenslange Ernennung, die ihn zwang all seinem Erbe zu entsagen. Dies machte es schwer einen Erben für Casterlystein zu ernennen. Aber Aerys wusste all das. Ich war den ständigen Provokationen des Königs überdrüssig geworden. Daher gab ich mein Amt als Aerys' Hand ab und kehrte zurück nach Casterlystein... mit meinen beachtlichen Streitkräften.
Als Robert Baratheon gegen den Thron rebellierte, bekam Aerys Angst, ich würde mich Roberts Armeen anschließen und mich gegen ihn erheben. Er hielt sich für so schlau und behielt Jaime sehr nahe, als würde er mich warnen. Er versank tiefer und tiefer in Wahnvorstellungen, Paranoia und Gewalt. Ich hörte man sagt, er wurde besessen von Seefeuer. Eine Flüssigkeit welche, wenn einmal entzündet, nicht mehr gelöscht werden kann. Überzeugt, er habe um ihn herum überall Feinde, erlaubte er keine Klingen in seiner Nähe, mit Ausnahme derer der Königsgarde.
Genau dies sollte sich als sein Untergang erweisen.
Die alten und neuen Götter
Catelyn Stark: In den Sieben Königslanden von Westeros, ist die vorherrschende Religion der Glaube an die Sieben, welche zuerst von den Andalen an ihre Küsten gebracht wurde, vor etwa 6.000 Jahren.
Bran Stark: Aber da sind auch solche, die immer noch an den alten Wegen festhalten, die Gesichtslosen Götter der Kinder des Waldes und der Ersten Menschen anbeten. Die alten Götter sind zahlreiche, namenlose Geister der Natur. In alten Zeiten schnitzten die Kinder des Waldes Gesichter in die Stämme der Wehrholzbäume, welche zu heiligen Symbolen ihres Glaubens wurden. Kurz darauf, übernahmen die Ersten Menschen die Götter der Kinder als ihre eigenen. Die meisten Burgen dieser Zeit enthielten einen Götterhain mit einem Wehrholzbaum oder Herzbaum in ihrer Mitte.
Catelyn: Unterdessen, drüben über der Meerenge, wurde eine neue Religion geboren, in den Hügeln der Andalen. Laut den Legenden, zeigte sich der Gott der Sieben den Andalen und die Invasion von Westeros folgte kurz darauf. Die Andalen segelten über das Meer mit Schiffen, bewaffnet mit Waffen aus Stahl. Manche der Krieger schnitten einen siebenzackigen Stern in ihre Haut, als Symbol ihres neuen Glaubens.
Bran: Die Invasoren zerstörten die meisten der Wehrholzbäume im Süden des Landes, schlachteten die Kinder des Waldes ab, wann immer sie sie finden konnten und eroberten jedes Königreich der Ersten Menschen, ausgenommen des Nordens. Nach kurzer Zeit, verbreitete sich der Glaube an die Sieben wie Seefeuer durch die Länder. Die Sieben sind eine einzelne Gottheit mit sieben Aspekten, jedes symbolisiert einen anderen Aspekt vom Leben, obwohl die meisten Leute die Sieben als verschiedene Götter hinweisen.
Catelyn: Die Mutter wird für Gnade angebetet und wacht über die Fruchtbarkeit, Geburt und Frieden. Der Vater richtet über die Seelen. Zum Krieger betet man für Schutz, Tapferkeit und Geschick in der Schlacht. Das Alte Weib ist das Symbol für Weisheit und Voraussicht. Der Schmied wacht über Kreation und Handwerk. Die Jungfrau symbolisiert Reinheit, Liebe und Schönheit. Und zum Schluss ist da der Fremde, zu ihm wird kaum gebetet, er repräsentiert den Tod.
Der Glaube ist tief verbunden und sehr Einflussreich in westerosischer Politik und Kultur, als die offizielle Religion der Monarchie. Gläubige versammeln sich in Tempeln des Glaubens, die Septen genannt werden. Der Sitz des Glaubens ist die Große Septe von Baelor , welche in der Hauptstadt Königsmund liegt.
Bran: Dennoch, im Norden , wo die Nachfahren der Ersten Menschen leben, dauert die Anbetung der alten Götter bis heute an und die heiligen Gesichter der Wehrholzbäume sind Nahe, um über die Gläubigen zu wachen.
Der Orden der Maester
Maester Luwin: Weit im Südwesten von Westeros, an der Mündung des Flusses Honigwein, liegt die große Steinstadt Altsass. Es ist die Heimat der Zitadelle, wo Männer und Jungen von überall aus den Königsreichen herkommen, um ihre Ausbildung als Maester zu erhalten.
Die Maester spielen eine zentrale Rolle in der Gesellschaft der Westerosi, sie dienen als Gelehrte, Heiler und Berater der Adligen der Sieben Königslande. Dieser ehrwürdige Orden von gelehrten Männern, widmen ihr Leben dem Reich zu dienen und sind schwören eine neutrale Stellung einzunehmen, wenn es um Macht und Politik geht.
Nach Abschluss seiner Ausbildung in der Zitadelle und seiner Gelübde, verzichtet ein Maester auf seinen Familiennamen und und legt ein Zölibatsgelübde an. Er wird einer Burg oder einem Bergfried zugeteilt und verpflichtet dort als Ratgeber und Heiler zu dienen, selbst wenn die Kontrolle über die Burg den Besitzer wechselt. Die Treue eines Maesters gilt dem Reich und keiner Familie.
Das Zeichen seiner Stellung ist eine große Kette, geschmiedet aus Gliedern verschiedener Metalle, die er um den Hals trägt. Es ist eine Erinnerung an seine Rolle als Diener des Reiches und darf niemals abgenommen werden. Ein Maester schmiedet seine Kette während seiner Studien und jedes Glied repräsentiert das Können eines anderes Gebiets. Zum Beispiel bedeutet ein silbernes Glied die Erlangung der medizinischen Künste. Eine goldene Kette steht für die Studie von Geld und Buchführung. Ein eisernes Glied zeigt Wissen über die Kunst des Krieges. Der Umgang mit Raben ist eine besonders wichtige Kunst für einen Maester, da er es ist der sie züchtet, trainiert und Briefraben unterhält, für die Zustellung von Nachrichten im ganzen Land.
Es gibt einige Maester die sich ein Glieder, geschmiedet aus valyrischem Stahl, arbeitet haben. Dies deutet ein Wissen über die "höheren Mysterien" an, allgemein bekannt als Magie. Nur ein Maester von hundert besitzt solch ein Glied, da dieses Studiengebiet bei vielen im Orden verpönt wird. Es ist möglich, dass Magie einmal existiert hat, vor langer Zeit, aber die Meisten halten die höheren Mysterien für seit langem aus dieser Welt verschwunden.
Als Maester zu dienen ist eine edle Berufung, eine von lebenswichtiger Bedeutung für ein wohlhabendes Reich. Es ist kein Wunder, dass manche den Orden als "Ritter des Verstandes" bezeichnen.