Der Begriff Bastard bezeichnet jede Person, die außerehelich geboren worden ist. In den Sieben Königslanden ist ein beachtliches soziales Stigma damit verbunden, ein Bastard zu sein. Der Glaube der Sieben und selbst die Alten Götter des Waldes besitzen Gesetze, die das Zeugen unehelicher Kinder verbieten.
Gesetzliche Stellung
Bastarden ist es nicht erlaubt, die Ländereien und Titel ihrer Väter zu erben. Sie haben auch keinerlei Anspruch auf die Privilegien des Hauses, aus dem ihr Vater stammt. Es ist absolut vom Vater abhängig, wie das Kind aufgezogen oder behandelt wird. Dabei wird es als extrem ungewöhnlich betrachtet, wenn ein Bastard von seinem Vater in dessen eigenem Schloss zusammen mit seinen rechtmäßigen Kindern aufgezogen wird.
Es ist dem König möglich, den Bastard eines Lords für rechtmäßig zu erklären, obwohl diese spezielle Order nur sehr schwer zu erlangen ist und selten erteilt wird. Normalerweise geschieht dies nur, wenn der Lord keine anderen rechtmäßigen Erben (oder männliche Kinder) hat, die den Namen seines Hauses weiterführen können.
Begrifflichkeit
Das Stigma der Unehelichkeit ist so groß, dass alle Bastarde, die von den Adelshäusern abstammen, einen bestimmten Nachnamen tragen müssen, der sie als Bastard kenntlich macht. Diese Nachnamen variieren je nach Region:
- Der Norden: Schnee
- Das Grüne Tal: Stein
- Die Flusslande: Strom
- Die Kronlande: Wasser
- Die Eiseninseln: Pyke
- Die Westlande: Hügel
- Die Weite: Blumen
- Die Sturmlande: Sturm
- Dorne: Sand
Dieses System wird allerdings nicht für Bastarde des gemeinen Volkes angewandt. Mindestens ein Elternteil muss Mitglied eines Adelshauses sein (in der Regel der Vater, aber nicht zwingend). Wenn beide Eltern, Mutter und Vater, bürgerlich sind, kann das Kind keinen speziellen Nachnamen tragen.
Das gemeine Volk von Westeros benutzt genau genommen gar keine Nachnamen. Deswegen ist das Tragen eines Bastardnachnamens gleichzeitig ein Zeichen des gehobenen Standes und ein Schandmal. Jeder, der einer Person mit Bastardnachnamen begegnet, wird sofort wissen, dass sie nicht einfach nur ein Bastard, sondern der Bastard eines Adligen ist.
Bastarde benutzen ihre speziellen Nachnamen nur, wenn sie öffentlich von ihrem adligen Elternteil anerkannt worden sind. In so einem Fall kümmert sich meist der adlige Elternteil darum, dass das Kind gut versorgt ist oder sendet Geld als Unterstützung. Allerdings ist es extrem ungewöhnlich für einen Adligen, seinen Bastard im eigenen Haushalt aufzuziehen.
Es gibt keine besondere Unterscheidung zwischen Bastarden, die nur einen adligen Elternteil haben oder solchen, deren Eltern beide Adlige sind. Allerdings passiert es in der Praxis viel häufiger, dass ein Adliger das Kind einer Dame von Adel anerkennt als das einer Bürgerlichen.
Die Bastardnachnamen sind abhängig von der Region, in der das Kind geboren wurde, das bedeutet, dort wo die Mutter herkommt, nicht der Vater. Zum Beispiel könnte ein Lord der Sturmlande einen Bastard im Grünen Tal und einen in der Weite zeugen, trotzdem dürfte keiner von beiden den Namenszusatz "Sturm" nutzen. Der erste Bastard würde sich "Stein" und der zweite sich "Blumen" nennen. Es ist absolut unüblich, dass ein Bastard die Herkunft seines adligen Vaters, aber nicht die seiner Mutter kennt. Aus diesem Grund sind Jon Schnees Lebensumstände mehrfach ungewöhnlich, weil er erstens von seinem vermeintlichen adligen Vater aufgezogen wird und zweitens gar nicht im Norden geboren wurde. Nachdem der Krieg, bekannt als Roberts Rebellion, beendet war, brachte Eddard Stark das damalige Kleinkind Jon nach Winterfell. Er weigerte sich den Namen oder die Herkunft von dessen Mutter preiszugeben. Da die Identität seiner Mutter ein solches Geheimnis war, benutzte Jon letztendlich den Namenszusatz "Schnee".
Die Bastarde eines adligen Lords können auf höfliche Weise als "uneheliche Kinder" bezeichnet werden, obwohl es gewöhnlich häufiger vorkommt, dass die weniger höfliche Bezeichnung "Kinder von niederer Geburt" angewandt wird. Meist werden sie jedoch offen und unverschämt "Bastarde" genannt. Im Gegensatz dazu werden die legitimen Kinder eines Adligen und seiner gesetzlichen Ehefrau als "rechtmäßige Kinder" bezeichnet. Als Lord Eddard Stark herausfindet, dass keines der Kinder Cersei Lennisters von König Robert Baratheon gezeugt wurde, sagt er aus diesem Grund, dass der König "keine rechtmäßigen Söhne" hat, auch wenn er weiß, dass Robert mehrere "Kinder von niedriger Geburt", also Bastarde hat.